Zeckenzeit

Kaum ein Thema beschäftigt die Hundewelt in dieser Jahreszeit so sehr wie das leidige Thema Zecken. Ein Grund für mich einige meiner Tipps die ich an meine Hundehalter so weiter geben mal nieder zu schreiben. 

Vorweg: das Thema Zecken betrifft zwar alle Hunde aber nicht alle gleich. So macht es z.b schon einen großen Unterschied ob man jetzt einen schwarzen langhaarigen Hund hat oder einen hellen mit kurzen Haaren. Auf letzterem sieht man die Zecken nämlich in der Regel ganz gut und kann sie einfach entfernen. Auch ist es stark davon abhängig wo und wie man mit dem Hund läuft. Wir hier wohnen sehr ländlich, die Hunde streifen durch hohe Wiesen und wälzen sich gerne im Gras, heisst sie sind sicherlich mehr von Zecken befallen als Hunde die überwiegend angeleint und innerorts unterwegs sind. 

Auffällig für mich ist, dass ich , obwohl alle Hunde bei mir ja die selben Gassistrecken unterwegs sind, und obwohl alle das Selbe zu essen bekommen, ich einen Hund habe der im Verhältnis zu den anderen um ein VIELFACHES mehr von Zecken befallen ist. Warum dies so ist, ist mir bis heute ein Rätsel . 

Warum ich das Thema Ernährung angesprochen habe ? Weil die Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit unserer Hunde hat und weil Hunde mit einem gesundem Immunsystem zum Beispiel deutlich weniger Zecken haben (was meinem speziellem Hund fehlt gilt es noch raus zu finden). Ist der Hund also gesund ernährt (und damit meine ich in der Regel kein totes Industriefutter) minimiert sich dadurch schon automatisch  die Anzahl des Parasitenbefalls. 

Was leider nicht bedeutet, dass frisch gefütterte oder gebarfte Hunde keine Zecken haben. Es gilt jetzt aber überhaupt mal zu beobachten wie viele Zecken hat mein Hund denn überhaupt so?

Ich bin absolut kein Fan von Antiparasitika (auf dessen Verwendung komme ich noch) und vor allem bin ich kein Fan davon die Hunde damit vorbeugend zu behandeln nur für den Fall dass der Hund unter Umständen eine Zecke bekommen könnte. 

Es gibt nämlich Hunde die neigen überhaupt nicht zu Zeckenbefall. Ich habe einen kleinen Chihuahua der hat über die ganze Saison vielleicht ein, zwei Zecken. Warum sollte ich dem also alle vier Wochen mit einem Nervengift behandeln ? By the Way- ich habe das früher getan, regelmäßig und immer…. Und genau dieser Hund hat mich das überdenken lassen nachdem er nach einer Behandlung mit einem Spot on einen Epileptischen Anfall bekam. Er war in der Klinik, zig Untersuchungen wurden gemacht, man hat keine Ursache gefunden und uns nach Hause geschickt. Erst als ich vier Wochen später erneut das Spot on aufgetragen habe und der Hund dieses mal in Folge eines erneuten Anfalls fast gestorben wäre dämmerte es mir. Laut Klinik konnte allerdings das Mittel keinesfalls dafür verantwortlich sein…. 

Schauen wir uns die (zugegeben gut wirksamen Mittel) mal etwas genauer an. Harmlos sind diese nämlich nicht auch wenn die meisten Hunde sie zunächst gut zu vertragen scheinen. 

Alle diese Präparate werden über die Leber verstoffwechselt und belasten den Organismus. Von einigen Mitteln ist inzwischen bekannt dass diese Epilepsie auslösen, Permethrin z.b ist ein oft verwendeter Wirkstoff zur Zeckenabwehr. Permethrin ist dafür bekannt Parkinson bei Menschen auszulösen. Auch Fipronil wird gerne eingesetzt, ein Wirkstoff von dem bekannt ist dass er krebsauslösend ist. 

Einige dieser Spot ons und Tabletten wirken noch dazu nicht vorbeugend, das heißt sie verhindern nicht dass die Zecke beißt sondern die Zecke stirbt einige Stunden (8-12) nachdem sie sich fest gesaugt hat.  Das Mittel hat also keine abwehrende Wirkung, im Gegenteil das Gift der Zecke wird im Todeskampf erst recht in den Hund abgegeben. 

Die Wirkstoffe verbleiben lange im Hundekörper und es ist sicher kein Zufall dass immer mehr Hunde Epilepsie oder Allergien haben oder frühzeitig an Krebs sterben. 

So, und jetzt kommt das ABER ! Habe ich jetzt einen Hund der permanent mit einer Vielzahl von Zecken befallen ist, und bei dem sämtliche natürliche Mittel zur Zeckenabwehr auf die wir gleich noch zu sprechen kommen nichts nutzen und ich an sich sicher bin dass der Hund gesund ist, ich sein Immunsystem gestärkt habe und und und….. 

dann handhabe ich es so dass ich entweder in den schlimmen Monaten zu den Spaziergängen ein Scalibor oder Sersto Halsband verwende (diese sind auch giftig aber ich kann sie wieder abnehmen nach dem Gassi) oder ich nutze dann auch mal im Mai oder so wenn es gar nicht mehr geht (aber nicht wenn mein Hund zwei oder drei Zecken die Woche hat)eine HALBE DOSIS eines Spot ons welches verhindert dass die Zecke überhaupt anbeisst. Ich hatte bei Zaira letztes Jahr im Mai eine halbe Ampulle verwendet, das hat vollkommen genügt. 

Auch ein Grund ein Gift (in geringerer Dosis ) zu verwenden sehe ich bei Hunden die sich Zecken nicht entfernen lassen. In diesem Fall finde ich es nicht sinnvoll den Hund nieder zu knüppeln, Vertrauen zu zerstören, ect…. dann verwende ich auch mal eins dieser Mittel, arbeite aber parallel daran Zecken entspannt entfernen zu können und versuche es im Folgejahr dann biologisch. Wie ? Hier jetzt also endlich meine Tipps:

  • Zistrosenkraut (dieses füttere ich von April ab täglich übers Futter zu, als Pulver)
  • Neem Öl – hier gibt es gute Produkte auch als Spot ons z.b Amigard (dieses wird dann auch alle 4 wochen aufgetragen und wirkt nach ca 4-5 Tagen zumindest bei meinen Hunden relativ effektiv
  • Antiparasiten Kissen am Schlafplatz des Hundes gefüllt mit Lavendel, Rosmarin, Thymian (erhältlich zum Selber befüllen zb bei Utes Nähkiste) die Kräuter können selbst getrocknet oder gekauft werden
  • Ätherische Öle zum auftragen vor dem Spaziergang – es gibt z.b ein Spray von der Firma Marengo (limes) oder man kann sich ein Öl selber machen (100ml kokosöl erwärmen und dann 5 tr Nelkenöl, 5tr Teebaumöl, 10tr Lavendelöl und 10tr Citronellöl zugeben) 
  • einige Kunden schwören auf die Fütterung von Schwarzkümmelöl (Achtung: nicht für Katzen und auf die Dosierung achten) oder Knoblauch (auch hier Dosierung beachten) 
  • EMS Ketten oder Bernsteinketten – diese Wirkung ist umstritten, da ich die Ketten allerdings auch optisch sehr niedlich finde tragen wir diese und bilden uns ein dass auch sie helfen 

Hat man jetzt dennoch die ein oder ander Zecke im Hund- keine Panik, sie lassen sich recht gut mit einer Zeckenzange oder einem Zeckenhaken (oder wie ich mit den Fingern) entfernen. Auch ein steckengebliebener Kopf ist kein Weltuntergang, in dem Fall desinfiziere ich mit einer Kamillentinktur und versuche den Kopf vorsichtig mit einer Spritzenkanüle zu entfernen.

Generell kann man Zeckenbisse gut mit einer Propolistinktur desinfizieren. 

Ergänzend möchte ich sagen dass ich bei Reisen in den Süden trotz allem einen Schutz empfehle, hier ist z.b das Scalibor Halsband oder das Advantix Spot on anzuraten da es im Süden Parasiten gibt die es hier nicht gibt, wie z.b Sandmücken und die sehr wohl auch wirklich gefährliche Krankheiten wie die Leishmaniose übertragen. 

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